Literatur im Mittelalter – Schreiben und Lesen im Mittelalter waren privilegierte Tätigkeiten

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Das Mittelalter, auch bekannt als das Altertum, war eine Zeit der großen Veränderungen und des Wachstums in vielen Bereichen, einschließlich der Literatur. Obwohl das Schreiben in dieser Zeit weit verbreitet war, war es oft auf die Klosterbibliotheken beschränkt, da die Mehrheit der Bevölkerung Analphabeten war. Trotzdem war die Literatur im Mittelalter von enormer Bedeutung und hat sowohl die Kultur als auch die Gesellschaft tiefgreifend beeinflusst.

Einer der bedeutendsten literarischen Werke des Mittelalters war die Artus-Sage. Diese Sammlung von Legenden und Geschichten um den britischen König Artus und die Tafelrunde seiner Ritter war ein wichtiger Teil der mittelalterlichen Literatur und wurde in vielen Ländern Europas und im Mittelmeerraum verbreitet. Die Artus-Sage war auch eine Quelle der Inspiration für viele andere Werke, einschließlich der Opern und Bühnenstücke des Renaissance-Zeitalters.

Ein weiteres wichtiges literarisches Werk im Mittelalter war die Divina Commedia des italienischen Dichters Dante Alighieri. Diese epische Dichtung beschreibt die Reise des Dichters durch die drei Reiche der Toten und bietet eine allegorische Darstellung des menschlichen Lebens und des Weges zur Erlösung. Die Divina Commedia gilt heute als eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur und hat einen bleibenden Einfluss auf die Literatur und Kultur Europas.

Ein weiterer bedeutender Literaturtyp im Mittelalter war die mittelalterliche Lyrik. Diese Gedichte, die oft auf der Bühne vorgetragen wurden, besangen die Liebe, das Leben und die Abenteuer von Rittern und Helden. Ein bekanntes Beispiel für mittelalterliche Lyrik ist das „Canterbury Tales“ von Geoffrey Chaucer, eine Sammlung von Geschichten und Gedichten, die von Pilgern auf dem Weg nach Canterbury erzählt werden.

Schließlich spielte die mittelalterliche Mystik eine wichtige Rolle in der Literatur dieser Zeit. Mystische Texte, wie die Werke des Mystikers und Theologen Meister Eckhart, faszinierten die Menschen mit ihren Visionen und Träumen von Gott und dem Jenseits. Diese Texte boten Trost und Hoffnung in einer Zeit, in der das Leben oft hart und ungewiss war, und inspirierten viele zu einer spirituellen Suche und Reflexion.

Das Schreiben und Lesen im Mittelalter waren keine alltäglichen Aktivitäten. Die Mehrheit der Bevölkerung war Analphabeten und Zugang zu Büchern und Schreibmaterialien war beschränkt auf wenige privilegierte Kreise, wie die Kirche, die Adeligen und die Klostergemeinschaften.

In dieser Zeit war das Schreiben eine mühsame Aufgabe, die meist von Mönchen und Schreibern übernommen wurde. Bücher waren aufwendig hergestellte Handwerksprodukte, die oft aus Pergamentblättern bestanden, die mit Tinte und Feder beschrieben wurden. Die Herstellung von Büchern war daher sehr teuer und das Lesen war eine Aktivität, die nur wenigen vorbehalten war.

Trotzdem war das Lesen und Schreiben für die Elite von großer Bedeutung. Die Bibliotheken der Klöster und Kirchen dienten als Zentren des Wissens und Lernens, und die Schreiber und Mönche waren wichtige Überträger von Wissen und Kultur.

Im Laufe des Mittelalters entwickelte sich auch die Vernacular Literatur, das heißt, die Literatur in der jeweiligen Landessprache. Diese Entwicklung war ein wichtiger Schritt in Richtung einer demokratischeren Gesellschaft, da es nun auch Nicht-Gelehrten ermöglichte, Bücher zu lesen und zu schreiben.

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Thema Literatur

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