Willkommen im Jahr 2023 – nun sind wir also endlich angekommen!
Mein Studio hat inzwischen einen neuen Platz bekommen und ich habe alle Instrumente und das komplette Equipment umgestellt, um noch mehr Platz für meine zukünftigen Aufnahmen zu haben. Es fühlt sich sehr gut an, im „neuen“ Studio an meiner Musik zu arbeiten.
Ich denke mir zurzeit immer öfter meine routinierten Methoden alle zu vergessen und Musik aus dem Gefühl und der Spontanität zu schaffen. Schließlich spricht nichts dagegen, bei den Aufnahmen einen freien Geist und kein begrenztes Gefühl zu haben. In den letzten Jahren habe ich immer mehr nach Routine abgemischt. Klar gibt es Dinge, die ich immer noch so mache und die ich nicht ändern werde, vor allem nicht im Mixing Prozess. Aber ich habe gemerkt, dass ich mich zu sehr in eine Struktur gequält habe. Schließlich ist jeder Song und jeder Mix einzigartig und braucht auch ein einzigartiges Gefühl zum Entstehen!
Nach ein paar Tagen und vielen Gedanken darüber später, begann ich mit einem neuen Song. Ich nahm als Erstes die E-Gitarre auf und spielte einfach das, was mir in den Sinn kam, darauf folgten noch Dopplungen und eine Sologitarre. Ich könnte nicht behaupten, dass ich diese Freiheit in der Musik nicht genossen hätte. Und ich weiß, dass das Thema Musikproduktion sehr vielseitig ist und es gewisse Richtungen gibt, die man für ein gutes Ergebnis beachten sollte. Aber was noch viel wichtiger ist, ist die Kreativität und das Gefühl, dass man im Moment hat, wenn man den Song hört. Ich vertrete daher die Meinung, dass alles richtig ist, wenn es gut klingt! Warum sollten auch spezielle Methoden im Mixing Prozess, die nicht gängig verwendet werden, falsch sein, wenn sie gut klingen? Es ist doch das Experimentieren, dass die Musik am Leben erhält!?
Ich werde mir bewusst für das neue Jahr vornehmen, wieder mehr zu improvisieren und zu experimentieren. Manchmal auch über die Ziellinie zu schießen, bringt einem doch auch gewisse Erfahrung. Weniger ist oft mehr und das unbekannte will erforscht werden. Vor allem möchte ich mit neuen Plug-ins und Software experimentieren. Es gibt so viele Möglichkeiten wie Sterne im Universum. Dieser Bereich ist nicht nur vielseitig, sondern bietet endlose Klangwelten.
Für das neue Jahr habe ich also genug zu tun. Dabei denke ich auch sehr viel über instrumentale Gitarren Tracks nach oder vielleicht auch mit einigen Synthesizer-Instrumenten einen alternativ neuen Weg zu beschreiten. Die Rockmusik hat mich schon lange in ihren Bann gezogen und ich werde nie all die Momente und Gefühle vergessen, die mir diese Stilrichtung bereitet hat. Aber manchmal merke ich in mir, wie ich nach Veränderung strebe. Es könnte daher durchaus sein, dass ich in Zukunft an neuen Songs arbeite, die sich vom jetzigen Stil abheben werden. Alles, was neu ist, bringt mir mehr Erfahrung und ich versuche mich gerne auch in elektronischen Parts.
Das Thema Musikproduktion ist einfach so vielseitig, wie man es eben betrachtet. Eigentlich sind die Wege, die man beschreiten kann, mehr als nur vielseitig. Man muss nur wagen etwas Neues zu versuchen und aus seinem alten routinierten Verhalten ausbrechen. Ich bin mir sicher, dass Routine in vieler Hinsicht nichts Schlechtes ist, aber in manchen einzelnen Bereichen kann diese Einstellung auch einschränken.
Ich wünsche allen Lesern meiner Kolumne ein gutes neues Jahr und viel neue Inspiration für die Musik und Produktion. Auf die Möglichkeit, neue Wege zu beschreiten und auf inspirierende Momente, die uns und unsere Musik prägen.